Der deutsch-französische Redewettbewerb nimmt als Zielsetzung die deutsch-französischen Beziehungen und das Verständnis der beiden Kulturen füreinander in den Blick. Unter der Schirmherrschaft Frau Theresa Schoppers, der Kultusministerin Baden-Württembergs und des Rektors der Akademie Straßburg, Monsieur Olivier Klein, kam der Wettbewerb dieses Jahr wieder zustande und stand unter dem Motto „Energie sparen“ und, wie die Länder Frankreich und Deutschland voneinander lernen könnten. Ausgewählte Beispiele mussten von den Teilnehmern dabei auf persönlicher und nationaler Ebene – selbstredend und auswendig – auf Französisch diskutiert werden – die französischen KandidatInnen hatten auf Deutsch zu sprechen. Im Vorfeld des Finales musste man eine Rede von sieben Minuten zu verfassen, wenn die Argumentation überzeugte, hatte man Chancen für das Finale ausgewählt zu werden, wo dann der freie Vortrag vor Ort und live zu erfolgen hatte. Caren Fimpels Rede wurde ins Finale gewählt und so war sie am 2.4. in Straßburg dabei – Gratulation dafür! Außer Caren waren noch fünf weitere Schülerinnen und Schüler aus Deutschland, sechs aus Frankreich dabei. Sie schaffte es zwar nicht unter die ersten drei, stieg aber gleich als erste in den Ring und trug ihre Rede frei vor Mitgliedern der AMOPA, einer Gesellschaft, die kulturelle Aktivitäten und Begegnungen fördert, sowie Gästen vor. Caren setzte sich in ihrer Rede für einen Mentalitätswandel und Bildungsmaßnahmen in Europa ein, um eine langfristige verantwortungsvolle „Energieverbrauchskultur“ zu fördern. Toll, wir sind stolz auf Dich, Caren 😊!
Nähere Details zur Rede befinden sich im Anhang - zusammengefasst von Judith Moser:
„Sie stieg ein mit einem Zitat des französischen Energieexperten Jean-Marc Jancovici: "Die beste Energie ist jene, die wir gar nicht erst verbrauchen." Angesichts des Klimawandels und der schwindenden fossilen Ressourcen sei ein nachhaltiger Umgang mit Energie dringlicher denn je. Sie zeigte auf, wie Frankreich und Deutschland mit dieser Frage umgehen, nämlich unterschiedlich: Frankreich setzt stark auf Kernenergie, die etwa 70 % des Stroms produziert, was die CO2-Emissionen senkt, jedoch auch Fragen zur Entsorgung von Atommüll aufwirft. Gleichzeitig fördert Frankreich mit seinem "Plan de sobriété énergétique" das Energiesparen unter den Bürgern. Deutschland hingegen hat den Ausstieg aus der Kernenergie vollzogen und setzt verstärkt auf erneuerbare Energien, hat jedoch auch Phasen, in denen es Strom aus Frankreich importiert. Der Fokus liegt auf der Sensibilisierung der Bevölkerung für Energieeinsparungen, wobei Investitionen in effiziente Technologien erforderlich sind, die sich nicht jeder leisten kann. Sie hob dann die Möglichkeiten hervor, wie die beiden Länder voneinander profitieren könnten: Frankreich sollte die erneuerbaren Energien weiter ausbauen, während Deutschland kreative Anreize für Energiesparmaßnahmen einführen könnte. Auch die Rolle der beiden Länder als führende europäische Länder nahm Caren in den Blick: Sie betonte, dass die Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung, insbesondere im Bereich Wasserstofftechnologien, entscheidend sei. Die Verantwortung für Energiesparen liege aber nicht nur bei den Regierungen, sondern auch bei jedem Einzelnen. Ein langfristiger Mentalitätswandel und Bildungsmaßnahmen seien notwendig, um eine verantwortungsvolle "Energieverbrauchskultur" zu fördern. Zuletzt unterstrich sie auch die Notwendigkeit, dass Europa nicht nur technische Lösungen finden müsse, sondern auch die Menschenrechte und geopolitische Stabilität berücksichtigen sollte. Durch Zusammenarbeit könnten beide Länder eine nachhaltige, sichere und gerechte Energiezukunft für kommende Generationen gestalten.“