Am Dienstag, 12.10.2021, veranstaltete das Gymnasium in der Mensa die Informationsveranstaltung, „Sicher im Netz“, für interessierte Eltern der achten Klassen, welche vom Polizeipräsidium Ravensburg angeboten wird. Wie jedes Jahr hielt Gerhard Messer von der Abteilung Kriminal- und Verkehrsprävention Ravensburg zusammen mit dem Kollegen Michael Hepp einen sehr informativen Vortrag, der mit einigen Appellen an die Eltern einherging, bei diesem dringlichen und gefährlichen Thema auf keinen Fall wegzusehen. Die Veranstaltung, welche auf einige Phänomene rund um das Thema eingeht, wie beispielsweise Cybermobbing, Sexting, Grooming und dergleichen, macht zunächst betroffen.  Die Themen mögen viele Eltern nicht nur bestürzen, sondern auch schnell das Gefühl auslösen, dass sie mit den eigenen Kindern nur wenig zu tun haben können. Gerhard Messers enger Bezug zu aktuellen Fällen aus der Region und sein vielfältigen Erfahrungen, überzeugen jedoch schnell, dass eben doch jeder Jugendliche, Jungen wie Mädchen, plötzlich davon betroffen sein kann. Es sind scheinbar harmlose Bilder oder Videos, die - unvorsichtig veröffentlicht - plötzlich zu Erpressungen führen können oder dazu, dass die Jugendlichen selbst strafrechtlich belangt werden können. Wie es auch beim Thema Mobbing darauf ankommt, die jungen Menschen zu ermutigen, sich zu wehren, keine Mitläufer zu sein, nicht zuzuschauen, anderen zu helfen, so ist die Zivilcourage und der Selbstschutz im Internet noch entscheidender, da sich die Gefahren durch die mediale Öffentlichkeit um ein Vielfaches erhöhen.

Ziel der Veranstaltung für die Eltern, so der Experte, sei vor allem, die Eltern zu ermutigen, nicht wegzuschauen. Sie sollten die Kinder aktiv fragen, wo sie sich im Netz bewegen, was sie genau machen, mit wem sie Kontakte haben. Für äußerst wichtig hält Gerhard Messer dieses Im-Gespräch-bleiben vor allem für den Notfall: Die Kinder müssten wissen, dass sie mit allen Nöten und Sorgen zu ihren Eltern kommen können, auch, wenn sie Fehler gemacht haben und schon in eine schlimme Sache verstrickt sind. Wer mit diesem Ansatz gemeinsam zur Polizei geht, bekommt Hilfe und kann schlimmere Folgen für sich und andere abwenden. Und, bei Erpressungen oder Belästigungen aller Art gilt wie immer: Kein Geld bezahlen, eventuell Screenshots machen und sich an die nächste Polizeidienststelle wenden. Gemäß einer Studie der Organisation Profamilia werden in Deutschland 350 000  Mal am Tag Kinder im Netz belästigt, gerade an Gymnasien der Region häuften sich Vorfälle dieser Art und Kinder seien diesen Gefahren heute schon viel früher ausgesetzt, als noch vor einigen Jahren.

Eltern sollten also auch einschreiten, wenn sie aus der Distanz mitbekämen, dass jemand belästigt würde oder pornographisches Material im Umlauf sei bzw. angeschaut würde. Mutiges Einschreiten der Erwachsenen könne auch einiges bewegen und könne auch anonymisiert stattfinden. Sozialarbeiter und Beratungslehrer an Schulen könnten hier auch zu Rate gezogen werden.

In 14 Tagen wird diese Veranstaltung wiederholt für Eltern der 9. Klasse. Wegen der Pandemie hatte die Veranstaltung für die SchülerInnen online stattgefunden, der Elternabend war verschoben worden.

Interessierte können sich jederzeit auch auf folgenden Homepages informieren:

polizei-beratung.de

klicksafe.de

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