Die „Essenstagebücher“ so ähnlich würde man wohl den englischen Titel des „Einfrautheaterstückes“ zum Thema Ess-Störungen aus dem Englischen übersetzen, das am Freitag, den 1. April, 2022 für die Klasse 9 des Gymnasiums in der Mensa zu sehen war. „Ich will Hilfe, aber der Ruf danach bleibt mir im Halse stecken“, das lässt die Schauspielerin Lennora Esi die Protagonistin treffend sagen. Das Stück zeigt sehr temporeich auf, was es bedeutet an einer Ess-Störung zu leiden, was sie begleitet – Sportsucht, ständiges Kreisen der Gedanken ums Essen, zwanghafte Kontrolle, Selbstvorwürfe und das dauernde schlechte Gewissen, zu schwach und/oder zu dick zu sein und vor allem die Unfähigkeit diese Krankheit alleine besiegen zu können. „Einfach nur normal“ ist da ein Ziel, das unerreichbar geworden scheint. Begleitet werden die Gedanken und Erzählungen von wunderschönen Gesangseinlagen, berührenden, sehr natürlich wirkenden Selbstoffenbarungen und auch mal witzigen Ausflügen ins Dialektale. Schauspielerische, dramaturgische Feinheiten machen das Stück um das schwierige Thema sehr eindrücklich, die Schüler*innen lobten auch nachdrücklich die geniale Umsetzung des Themas durch Frau Esi. So hat das von der Hilfsorganisation Anad unterstützte Präventionsprogramm sicher seinen festen Platz an den Schulen verdient. Für die Schulsozialarbeit gab es umfangreiches Informations- und Hilfsmaterial, ein das Thema differenzierendes Nachgespräch zwischen der Schauspielerin und den Jugendlichen sowie die Gelegenheit zu Einzelgesprächen.
Infoportal für hilfesuchende Jugendliche und/oder Eltern: www.anad.de