„Nach einer Straftat kann man alle anlügen: Eltern, Lehrer, die Polizei, aber sich selbst nicht, den Rucksack der Verantwortung trägt man ein Leben lang“, so tritt Gerhard Messer an die jugendlichen Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klasse heran – direkt, persönlich und überzeugend.
Informativ und mit zahlreichen Beispielen aus der Region erreicht seine Präsentation die Jugendlichen „als Polizist und Papa“, denn Gerhard Messer ist in beiden Bereichen erfahren.
Was ist eigentlich Cybermobbing, Grooming, Sexting? Wie sieht es aus mit dem Recht aufs eigene Bild? Was mache ich, wenn mich (Mädchen oder Junge) beim Gaming scheinbar Gleichaltrige ansprechen, mich mit Belohnungen in die Falle locken, ohne, dass ich es sofort erkenne? Was, wenn es dann zu Übergriffen kommt und wie sehen diese Online überhaupt aus?
Insgesamt gibt die Veranstaltung Hilfestellungen für den Notfall, gesicherte Informationen zur Gesetzgebung und dem Strafvollzug und Informationen zu möglichen Folgen für unter und über 14-Jährige. Aber auch mögliche psychische Folgen der Straftaten für Opfer und Täter behandelt die Veranstaltung, welche vom 11. bis 19.3.2021 im Rahmen des regulären Homeschoolings via Moodle stattfindet. Sie wurde auch in diesem Jahr ermöglicht durch die Zusammenarbeit der Polizei Ravensburg mit der Schulsozialarbeit Bad Waldsee (Matthias Stöhr) und findet am Gymnasium und der Realschule statt.
Natürlich kommt man sich in einem echten Klassenzimmer näher, was aber bei die Videokonferenz unterstreicht und beweist, ist, dass es sich bei dieser Veranstaltung nicht um eine Art „Medienschelte“ handelt. Die neuen Medien sind allgegenwärtig und dienlich, die Jugendlichen sind ja auch privat - in dieser Zeit noch verstärkt - auf die Nutzung der Social Media angewiesen.
Um so wichtiger ist aber dabei natürlich, dass dies sicher geschehen kann. So informiert der Experte der Polizei über Gefahren, Fallstricke und den richtigen Umgang mit Instagram, Tiktok, Whatsapp und anderen sozialen Medien. Die Veranstaltung macht klar, wie die Jugendlichen es schaffen, die Würde anderer zu wahren und auch ihre eigene Person im Netz zu schützen – auch auf längere Sicht.
Im Mittelpunkt steht dabei die menschliche Ansprache – Fehler selbst machen wir alle immer wieder, aber, dass man dann auch dazu steht, ehrlich ist, Rückgrat zeigt, Hilfe für sich und andere in Anspruch nimmt und nach einer solchen Veranstaltung sein Verhalten anpasst, das bleibt haften, nach dem Motto: Ich bestimme über das Handy, nicht das Handy über mich. Und die einfache, aber schnelle Soforthilfe bei Cybermobbing: Zwischendurch auch mal offline sein.
Eine sehr gute und wichtige Veranstaltung für alle Beteiligten, herzlichen Dank Gerhard Messer und der Polizei Ravensburg!
Empfohlene Links für Jugendliche:
https://www.nummergegenkummer.de/kinder-und-jugendberatung/kinder-und-jugendtelefon/
https://www.juuuport.de/beratung