Die Bühne verriet es den Zuschauern und Zuschauerinnen des Theaterstückes sofort. Diese Geschichte muss in Transsilvanien spielen, neben Schloss und Gasthof liegt gleich der Friedhof und man ahnt, hier wimmelt es von Vampiren, großen und kleinen. Grandios in Szene gesetzt von den Darstellerinnen und Darstellern der Klassen 5. und 7. Klassen erfährt man dann, was dem Dorf Bludimari, der ehemaligen Heimat Draculas, wirklich zu schaffen macht. Die normalen Dorfbewohner (Maya Klaile, Juna Wassner, Angelina Ginoska und Annelie Kibler) versuchen sich von Vampirjäger Abraham van Pellworst (Ryan Andrews und Arthur Sauter) und dessen Adlatus (Jeremia Christl) helfen zu lassen, denn Draculas Witwe, Gräfin Dracu (Elina Zhukovska), geht auf Jagd nach einem neuen Ehemann (Charlotte Keller) und wirkt schon recht gruselig und bissig, Onkel Boris, Dr. Furunkelstein (Maya Klaile und Ryan Andrews) erschafft einen künstlichen Menschen (Jula Weber und Surina Hartmann) und die kleinen Vampirkinder können von ihrer Cousine Zombiene (Rebecca Brendler und Hannah Glaser) kaum gezähmt werden und treiben ihr Unwesen.
Während van Pellworst mit seiner „Lizenz zum Sprühen“ an der Aktion scheitert und sich selbst sowie seinen ängstlichen Adlatus verunstaltet, droht der erschaffene Geist auf Schwäbisch seinen Meister zu verfolgen und, wenn die kleinen Dracukinder im Labor spielen, braucht es manchmal drei Nächte, bis die Laborratten wieder eingefangen sind.
Die Kinder sprechen fantastisch bei ihrer Aufführung, zeigen Spielfreude und Lust am Humor des Stückes und verkörpern diese böse Monsterparade sehr überzeugend. Da ist Gräfin Draku, deren Lust auf „Fast Blut“ (statt Food) den Reporter erzittern lässt, sowie die im fliegenden Wechsel agierende Zombiene selbst sowie die Cousinchen, die auch als Dorfbewohner eingesetzt sind. Die Pellworsts und ihr Adlatus, die beiden Furunkelsteine, die Zombienen, Gräfin Draku, ihre Kinder, Reporter und Dorfbewohner brillierten in ihren Rollen mit Griff in die schauspielerische Profikiste. Schnelle Rollenwechsel schienen den 12 Mädels und Jungs hier nichts auszumachen und die Mimik und kräftige, deutliche Aussprache der Akteure sowie deren deutlich dargestellten Stimmungsschwankungen machten dem Publikum das Einfühlen in die Geschichte leicht. Gab es kleine Texthänger, halfen alle schnell mit. Die Aufführungen haben Jung und Alt gefallen, nicht zuletzt auch, weil man spürte, dass hier junge Talente einmal ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten und bei der Gelegenheit auch Teamgeist gefragt, erprobt und bewiesen wurde. Ein dreifaches Wolfsheulen auf das Theaterteam!